Wahrscheinliche Sieger: Wenn in wenigen Tagen europäische Fußballnationen bei der Europameisterschaft aufeinandertreffen, gehen Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland als deutliche Favoriten ins Rennen – und zwar auch aus mathematischer Sicht. Berechnungen von Statistikern zufolge stehen für beide Teams die Chancen auf eine Finalteilnahme äußerst gut. Allerdings wird vermutlich nur eins der beiden Länder das Endspiel bestreiten – und wahrscheinlich gegen Spanien antreten müssen.
In gut zwei Wochen beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Ab dem 10. Juni treten in Frankreich Europas beste Nationalmannschaften gegeneinander an – die Fans hoffen auf spannende Spiele und natürlich den Sieg „ihrer“ Mannschaft. Doch wer darf am Ende jubeln? Statistiker kennen die Antwort auf diese Frage bereits – möglicherweise.
Forscher um Achim Zeileis von der Universität Innsbruck zeigen auch in diesem Jahr wieder, wer aus mathematischer Sicht zu den Favoriten des Turniers gehört. Mit ihrer Methode hatten sie schon im Jahr 2008 das Euro-Finale, 2010 und 2012 den Welt- und Europameister Spanien und vor zwei Jahren drei von vier WM-Halbfinalisten richtig vorhergesehen.
Wettquoten und statistisches Wissen
Für ihre Prognose verwendeten die Wissenschaftler das sogenannte Buchmacher-Konsensus-Modell. Dabei griffen sie auf die Quoten von 19 Online-Wettanbietern zurück, um die Chancen der einzelnen Teams zu berechnen: „Die Buchmacher wollen natürlich Geld verdienen und setzen ihre Quoten deshalb möglichst realistisch fest. Dabei berücksichtigen sie nicht nur historische Daten, sondern auch die Turnierauslosung sowie kurzfristige Ereignisse wie etwa Spielerausfälle“, sagt Zeileis.