Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) haben die elektromagnetischen Felder, die von Mobilfunkgeräten ausgehen, als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Grundlage dieser Einstufung war die Analyse veröffentlichter Studie zu diesem Thema. Mobilfunkstrahlung ist damit jetzt in die Klasse 2B der Karzinogene eingestuft und liegt damit auf einer Stufe mit Stoffen wie Blei, Schimmelpilzen und Autoabgasen. Experten empfehlen vorsorglich, unnötige Expositionen beim Telefonieren zu vermeiden.
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Hochfrequente Felder sind im elektromagnetischen Spektrum im Frequenzbereich zwischen etwa 100 Kilohertz und 300 Gigahertz angesiedelt. Sie werden von zahlreichen modernen Technologien, darunter auch dem Mobilfunk, genutzt. Seit 1971 hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) bereits mehr als 900 Stoffe daraufhin eingestuft, ob sie ursächlich mit dem Auftreten von Krebserkrankungen in Verbindung stehen. Für die Klassifizierung führt die IARC keine eigenen Untersuchungen durch, sondern greift auf weltweit veröffentlichte Ergebnisse von experimentellen und epidemiologischen Studien zurück.
Angaben zu Risiken und Wirkmechanismen widersprüchlich
Diese Einstufung bedeutet, dass die IARC aufgrund einiger epidemiologischer Studien begrenzte wissenschaftliche Hinweise sieht. So war bei einigen epidemiologischen Beobachtungen bei Menschen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren 30 Minuten pro Tag mit Handys telefonierten, das Hirntumorrisiko um 40 Prozent erhöht, andere Studien ergaben dagegen keinen eindeutigen Zusammenhang. Auch nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bestehen nach wie vor Unsicherheiten in der Risikobewertung, die auch durch das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm nicht vollständig ausgeräumt werden konnten. Diese betreffen insbesondere die möglichen gesundheitlichen Risiken einer langfristigen Handyexposition bei Erwachsenen und ganz besonders bei Kindern.