Können Nanopartikel der Gesundheit und Umwelt schaden? Das soll jetzt ein neues Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Industrie herausfinden. Wissenschafts- und Industrieeinrichtungen werden im Rahmen von „NanoCare“ gemeinsam die Auswirkungen industriell hergestellter Nanopartikel auf Gesundheit und Umwelt untersuchen.
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NanoCare soll neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Umwelt und Gesundheitsauswirkungen von Nanopartikeln zu Tage bringen und diese einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Die Projekt-Partner aus Industrie und Wissenschaft wollen dazu neuartige Nanopartikel herstellen und in Modellsystemen auf ihre toxikologische Wirkung untersuchen.
„Neue Technologien können auch Risiken für Gesundheit und Umwelt mit sich bringen“, erklärte der NanoCare-Koordinator vom Forschungszentrum Karlsruhe, Harald Krug. „Um der Verantwortung für die Gesellschaft und für das Individuum gerecht zu werden, müssen begleitend zur Technologieentwicklung die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt untersucht werden.“ Genau diese Arbeiten sind im Leitprojekt NanoCare vorgesehen. Krug sieht in dem Projekt daher auch eine Chance, die Akzeptanz der Nanotechnologie zu erhöhen.
Das Mitglied des Vorstands und der Sprecher der Forschung der BASF AG, Stefan Marcinowski, sieht in der Nanotechnologie eines der ergiebigsten Wachstumsfelder der kommenden Jahre. Sie bietet Lösungen für wichtige Zukunftsthemen wie Energie, Gesundheit, Mobilität, und neue Materialien. „Die chemische Industrie wirkt aktiv daran mit, dass das riesige Potenzial der Nanotechnologie nachhaltig genutzt werden kann und zu Innovationen und Arbeitsplätzen am Standort Deutschland führt.“
Das Mitglied des Vorstands der Degussa AG, Alfred Oberholz, teilt diese Ansicht und ergänzt: „Der Schutz der Gesundheit sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt sind integrale Bestandteile des unternehmerischen Handelns in der chemischen Industrie. Die an NanoCare beteiligten Unternehmen wollen zusammen mit Politik und Wissenschaft dazu beitragen, dass das riesige Potenzial der Nanotechnologie verantwortlich genutzt wird.“
Beteiligt sind 13 Partner. Auf Seite der Industrie sind es die Degussa AG, BASF AG, Bayer MaterialScience AG, Solvay Infra Bad Hönnigen GmbH und die SusTech GmbH&Co.KG. Von wissenschaftlicher Seite beteiligen sich die Universitäten Münster, Bielefeld und Saarbrücken sowie das Forschungszentrum Karlsruhe. Weitere Partner sind die IUTA e.V., die ItN Nanovation GmbH, das Institut für Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur biologischen Emissionsbewertung und das Institut für Gefahrstoff-Forschung der Bergbau-Berufsgenossenschaft an der Ruhr- Universität Bochum.
(BMBF, 20.02.2006 – NPO)