Wasserfresser Bitcoin: Das Schürfen von Kryptowährungen verbraucht nicht nur viel Strom, sondern auch enorme Mengen Wasser, wie eine Studie aufzeigt. Demnach benötigt schon die Überweisung eines einzelnen Bitcoins rund 100 Badewannen voller Wasser – größtenteils durch die nötige Kühlung der Hochleistungsrechner. Das aufgeheizte Kühlwasser erwärmt die Gewässer, geht aber auch durch Verdunstung ganz verloren. Beides könne für trockene Regionen und die Ökologie von Gewässern zum Problem werden, so die Forschenden.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind beliebt, weil sie auf Blockchain-Transaktionen beruhen und daher ohne Bank auskommen. Die Währungen verbrauchen aber erhebliche Mengen an Energie und Wasser und haben einen gigantischen CO2-Abdruck. Angesichts der globalen Energie- und Wasserkrise ist das ein ernstzunehmendes Problem. „In vielen Teilen der Welt kommt es bereits zu Dürren und Süßwasser wird zu einer immer knapper werdenden Ressource“, sagt der Finanzökonom Alex de Vries von der Vrije Universiteit Amsterdam.
Wofür das Bitcoin-Mining Wasser braucht
Aber warum wird für das Schürfen von Bitcoin und Co Wasser benötigt? Beim Generieren von Bitcoins wetteifern Krypto-Miner um die Lösung von verschlüsselten Gleichungen, sogenannten „Hashs“. Wer sie als erster löst, erhält einen Anteil am Wert von Bitcoin. „Pro Sekunde geben die Schürfer etwa 350 Billionen Antworten ab und verbrauchen dabei enorm viel Rechenleistung ihrer Computer“, erklärt de Vries. Als Nebenprodukt entsteht Wärme.
Die Computer für das Bitcoin-Mining werden daher meist mit Wasser gekühlt, ebenso wie die Kohle- und Gaskraftwerke, die den Strom für die Rechner liefern. Falls die Computer direkt mit Strom aus Wasserkraft betrieben werden, verbraucht das ebenfalls Wasser. Zwar geht nur ein Teil dieses Wassers durch Verdunstung verloren, der Rest wird jedoch aufgeheizt und belastet daher beim Wiedereinleiten die Gewässer und ihre Lebenswelt.