Es werde Licht! Materialforschern ist es erstmals gelungen, Holz mit der Hilfe biolumineszierender Pilze zum Leuchten zu bringen. Das so entstandene Hybridmaterial gibt helles, grünliches Licht ab. Es könnte künftig in Designermöbeln und Schmuck verarbeitet oder als nachhaltige Straßenbeleuchtung eingesetzt werden, wie das Team berichtet. Vorher gibt es allerdings noch ein paar Hürden zu überwinden.
Seit Jahrhunderten ist Holz einer unserer wichtigsten Rohstoffe. Doch auch was schon gut ist, kann trotzdem noch besser werden. Wissenschaftler arbeiten daher schon länger daran, aus Holz ein wahres High-Tech-Material mit neuen Funktionen zu machen – und zwar mit der der Hilfe von Mutter Natur. So können bestimmte Pilzenzyme Holz zum Beispiel vor Verwitterung schützen, während die Einlagerung von Kalziumkarbonat es sogar feuerfest machen kann.

Aristoteles und das leuchtende Holz
Nun haben Forschende um Francis Schwarze von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) einen weiteren Erfolg mithilfe der Natur erzielt: Ihnen ist es erstmals gelungen, Balsaholz zum Leuchten bringen. „Natürlich leuchtendes Holz wurde das erste Mal vor rund 2.400 Jahren durch den griechischen Philosophen Aristoteles beschrieben“, erklärt Schwarze.
Heute wissen wir, dass es sich dabei um biolumineszierende Pilze gehandelt haben muss, die sich von verfaulendem Holz ernähren. Beim Abbau des im Holz enthaltenen Lignins produzieren sie den Naturstoff Luciferin, der in einem zweistufigen enzymatischen Prozess zum Leuchten angeregt wird. Von Pilzfäden durchzogenes Holz strahlt daher ein grünes Licht aus.