Die Wolkenbildung ist nach wie vor einer der größten Unsicherheitsfaktoren bei der Vorhersage des Klimawandels. Ein neues Projekt untersucht nun den Einfluss eines bisher nahezu unerforschten Faktors der Wolkenbildung, der kosmischen Höhenstrahlung. Das Besondere: Das Klimaexperiment findet an einem Teilchenbeschleuniger statt.
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Hochenergetische kosmische Strahlung besteht im Wesentlichen aus Protonen und Alpha-Teilchen, die bei Supernova- Explosionen ins All geschleudert werden. Wenn sie die Erdatmosphäre durchqueren, lösen sie gewissermaßen im Vorbeifliegen Elektronen aus den atmosphärischen Gasen, so dass sie eine Spur geladener Moleküle hinterlassen. Diese Ionen sind möglicherweise ideale Kondensationskeime für die Bildung von neuen Aerosolpartikeln in der Atmosphäre. Ohne die Aerosolpartikel als Kondensationskeime könnten sich die Wassertröpfchen nicht bilden, aus denen Wolken bestehen.
Wie diese Prozesse sich im Einzelnen abspielen und inwiefern sie das Klima beeinflussen könnten, soll jetzt ein von der europäischen Union gefördertes Doktoranden-Netzwerk im Rahmen von „CLOUD-ITN“ klären. „Es ist das erste Klima-Experiment, das an einem Teilchenbeschleuniger ausgeführt wird“, erklärt Koordinator Professor Joachim Curtius vom Institut für Atmosphäre und Umwelt der Goethe-