Sie entstehen überall dort, wo sich gewaltige Massen bewegen: Gravitationswellen. Die Existenz dieser Wellen in der Raumzeit sagte schon Albert Einstein voraus. Aber bis jetzt hat niemand sie direkt gemessen. Astronomen haben aber Grund zur Hoffnung: Schon in den nächsten Jahren könnten diese Wellen nachgewiesen werden – und damit auch die letzte Prognose von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie.
Vor etwa zwei Jahrzehnten schon wurde mit dem Bau von kilometergroßen Gravitationswellen-Detektoren begonnen. Sie aber sind noch nicht empfindlich genug, um die winzigen Dehnungen und Stauchungen zu registrieren, die die Gravitationswellen auf der Erde hervorrufen. Schon im nächsten Jahr aber wird aufgerüstet: Die zweite Generation der Detektoren – da sind sich die Forscher sicher- könnte schon nach kurzer Laufzeit endlich den ersehnten direkten Nachweis bringen. Routinemäßige Beobachtungen werden jedoch erst mit der darauffolgenden dritten Generation, wie dem Einstein Telescope, einem in europäischer Zusammenarbeit konzipierten, unterirdischen Gravitationswellenobservatorium, möglich sein.
Inhalt:
- Wenn die Raumzeit Wellen schlägt
Gravitationswellen und das Problem ihres Nachweises - Die erste Generation
Gravitationswellen-Detektoren: Winzigen Dehnungen und Stauchungen auf der Spur - Wann kommt der Nachweis?
Neue Detektoren könnten innerhalb eines Jahres Erfolg haben - Nächster Schritt: Einstein Telescope
Gravitationswellen-Astronomie und die Zukunft
MPG Jahrbuch, Harald Lück / Max-Planck- Institut für Gravitationsphysik
Stand: 27.09.2013