Selbstgespräche per Chat: Dank KI können wir uns mit einer simulierten, älteren Version des eigenen Ichs unterhalten. So ein Gespräch steigert die Motivation und reduziert Zukunftsängste. Gleichzeitig stärkt es das Gefühl der Verbundenheit mit dem zukünftigen Selbst, wie eine Studie zeigt. Derartige Chat-Interaktionen könnten eingesetzt werden, um jungen Menschen langfristige Entscheidungen zu erleichtern.
Wer sich selbst am nächsten ist, wirkt schnell egoistisch – wer seinem zukünftigen Selbst nahe ist, kann hingegen viele Vorteile haben. Denn Menschen mit hoher sogenannter „Zukunftskontinuität“ treffen langfristigere Entscheidungen – sie sparen beispielweise häufiger ihr Geld oder fokussieren sich mehr auf ihren akademischen Erfolg. Eine bekannte Methode zur Steigerung der Zukunftskontinuität sind die sogenannten „Briefe an ihr zukünftiges Selbst“.
Große Sprachmodelle wie ChatGPT bieten nun zudem die Möglichkeit, ein realistisches, zukünftiges Selbst zu simulieren. Forschende des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten beispielsweise mithilfe von ChatGPT 3.5 das Programm „Future You“. Basierend auf persönlichen Informationen erzeugt dieses ein virtuelles Selbst der eigenen Person im Alter von 60 Jahren, inklusive KI-generiertem Profilbild. Mit diesem „simulierten Ich“ können die Nutzer dann interaktiv chatten. Im Gegensatz zu den analogen Briefen erhalten Nutzer so eine direkte Antwort von ihrem Zukunfts-Ich.