Tierisches Teamwork: Einzigartige Kameraaufnahmen zeigen den Ozean aus der Sicht von Seelöwen. Mit kleinen Kameras ausgestattet, filmen die Meeressäuger bei ihren Tauchgängen die Umgebung – und helfen so bei der Kartierung von Meeresböden vor Südaustralien. Dabei sind faszinierende Aufnahmen des in weiten Teilen noch unerforschten Meeresgrunds entstanden. Und auch die Seelöwen könnten von solchen Einsätzen profitieren.
Tiere unterstützen uns Menschen in vielerlei Hinsicht: Sie dienen uns als trostspendende Schmusepartner, als Drogenfahnder und sogar als Assistenzärzte. Speziell ausgebildete Hunde können zum Beispiel Darmkrebs, Malaria oder eine Über- beziehungsweise Unterzuckerung von Diabetikern erschnüffeln. Andere Hunde helfen Menschen beim Navigieren oder suchen Vermisste, dressierte Ratten können sogar Minen aufspüren. Doch es braucht nicht immer eine „Schulung“, damit Tiere uns Menschen helfen können.
Ein tierisches Kamerateam
In Australien haben Meeresbiologen um Nathan Angelakis von der University of Adelaide zum Beispiel gerade wissenschaftliche Unterstützung von acht wilden Australischen Seelöwen (Neophoca cinerea) erhalten. Angelakis und seine Kollegen hatten die flinken Schwimmer auf Olive Island und in der Seal Bay mit kleinen Kameras ausgestattet, um Videomaterial von deren Streifzügen entlang der Küste Südaustraliens zu sammeln. Bislang galten die Meeresböden dieser Gegend als weitgehend unerforscht.
Die insgesamt rund 89 Stunden Videoaufnahmen, die die Seelöwen den Forschenden aus fast 2.000 Tauchgängen mitgebracht haben, halfen nun dabei, die Region zu kartieren und gleichzeitig verschiedene Lebensräume des südaustralischen Meeresbodens zu identifizieren, darunter Makroalgenriffe und -wiesen sowie Sandbänke. Zehn Minuten dieses einzigartigen Bildmaterials sind auch im obigen Video zu sehen. Darin trifft der kameraführende Seelöwe zum Beispiel auf Delfine, jagt Fische und streift durch bunte Unterwasserwälder.