Immer mehr Eisbären sind von der globalen Erwärmung bedroht. Zwei Drittel der zwölf wissenschaftlich untersuchten Eisbärbestände schrumpfen, wie die Experten der Weltnaturschutzunion IUCN und der Umweltstiftung WWF jetzt mitteilten.
Eisbären sind bei der Jagd auf ihre Hauptnahrungsquelle, die Robben, auf Packeis angewiesen. Durch die globale Erwärmung zieht sich das Meer-Eis in immer größerem Maße und über immer längere Zeiträume im Jahr zurück. Können die Bären dem zurückweichenden Eis nicht folgen, dann verschlechtert sich ihre Nahrungssituation – mit fatalen Folgen, wie neue Untersuchungen zeigen.
Schrumpfung bei Zwei Dritteln
Nach Angaben der Umweltstiftung WWF waren im Jahr 2005 die Bestandszahlen von fünf Eisbär-Populationen rückläufig, innerhalb von nicht einmal vier Jahren hat sich die Zahl auf acht erhöht. Damit schrumpfen Zweidrittel der zwölf wissenschaftlich untersuchten Eisbärbestände. „Es gibt einen beunruhigenden Abwärtstrend. Sollte sich die derzeitige Entwicklung ungebremst fortsetzen, könnte die Zahl der Eisbären im Jahr 2050 um mindestens 30 Prozent niedriger liegen als heute“, warnt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler.
„Der Eisbär hat aufgrund der Schnelligkeit mit der sich sein Lebensraum verändert, keine Gelegenheit sich anzupassen“, so Ziegler. Die Tiere drohten zu Verhungern, zu Ertrinken und stellten aufgrund von Stress die Fortpflanzung ein. Große Gebiete wären dann „Eisbär-freie Zonen“. Verantwortlich dafür sei der menschenverursachte Klimawandel, der das Ökosystem der Arktis im rasanten Tempo verändere.