Sauropoden wie der berühmte Brachiosaurus oder Argentinosaurus sind vor allem wegen ihrer gigantischen Körpermaße bekannt. Ein internationales Forscherteam hat nun aber anhand der Knochenstruktur von Fossilien herausgefunden, dass der sauropode Dinosaurier Magyarosaurus dacus, ein naher Verwandter des riesigen Argentinosaurus, niemals größer wurde als ein Pferd. Der Grund: Magyarosaurus war ein Inselbewohner.
Die Wissenschaftler unter Leitung der Universität Bonn berichten über die Ergebnisse ihrer neuen Studie jetzt in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS).
Überreste verzwergter Inselbewohner
1895 entdeckte die Schwester des Paläontologen Franz Baron Nopcsa auf dem Familienanwesen in Transsilvanien kleine Dinosaurierknochen. Nopcsa interpretierte diese als die Überreste verzwergter Inselbewohner. Unter diesen Funden gehörten einige Knochen zu einem sauropoden Dinosaurier namens Magyarosaurus dacus, der von Nopcsa nach seinem Heimatland benannt wurde.
Das Forscherteam um Koen Stein und Professor Martin Sander von der Universität Bonn hatte nun zu Studienzwecken die fossilen Knochen des verzwergten Dinosauriers zersägt und deren Mikrostruktur studiert. „Es ist erstaunlich, dass die Mikroanatomie der Knochen nach 70 Millionen Jahren immer noch erhalten geblieben ist, so dass wir sie studieren können“, sagt Stein, der die Untersuchungen im Rahmen seiner Doktorarbeit durchgeführt hat. „Knochen ist ein lebendes Gewebe, und im Laufe des Lebens eines Tieres wird dieses kontinuierlich ab- und wieder aufgebaut.“