Akupunktur verändert die Schmerzwahrnehmung im Gehirn: Aufnahmen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie belegen, dass ein Schmerzreiz unter Akupunktur eine geringere Aktivität in bestimmten Hirnbereichen auslöst als ohne begleitende Nadelstiche. Warum dies so ist und welche Rolle der placeboeffekt dabei spüielt, ist allerdings noch unklar.
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Die eine schwören auf die schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur, andere halten es für reinen Placeboeffekt. Was bei der chinesischen Nadeltherapie tatsächlich im Körper und vor allem im Gehirn passiert, ist bisher nur in Teilen erforscht. Zumindest bei Rückenschmerzen und Migräne übernehmen inzwischen auch Krankenkassen die Akupunkturkosten, da sie diese Therapieform für zumindest glich wirksam haltenwie einige medikamentöse Behandlungen. Warum sie allerdings bei einigen wirkt und bei anderen nicht, ist nicht geklärt. Jetzt ist es Neuroradiologen an der Uniklinik Essen gelungen, der schmerzlindernden Wirkung der Akupunktur einen Schritt näher zu kommen.
Blick auf die Gehirnaktivität
In ihrer Versuchsreihe fügten die Wissenschaftler 18 Probanden einen elektrisch hervorgerufenen Schmerz zu und maßen dabei die Aktivitäten in den für die Schmerzverarbeitung zuständigen Hirnarealen. Anschließend wurden die Probanden an klassischen Punkten akupunktiert und erneut dem Schmerzreiz ausgesetzt. Das Messverfahren mit dem die Essener Forscher dabei arbeiteten, die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRTstellt das Gehirn in Schichtbildern dar und macht zugleich Stoffwechselvorgänge – gemessen am unterschiedlichen Sauerstoffgehalt im Blut – sichtbar. In der Überlagerung beider Bildinformationen entsteht eine Aufnahme, die Hirnareal und Hirnaktivität gleichermaßen aufs Bild bringt und so besonders aktive Hirnbereiche erkennbar macht.