DNA ist nicht nur der Träger unserer genetischen Information, DNA ist auch ein hervorragendes Nanobaumaterial, wie Forscher schon vor etwa 30 Jahren entdeckten. Jetzt ist es Wissenschaftlern gelungen, aus kreuzförmigen DNA-Plättchen eine erstaunlich großflächige Gitterstruktur herzustellen, die an einen gewebten Stoff erinnert.
Wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ berichten, erreichen diese zweidimensionalen Kristalle Abmessungen von etwa zwei mal drei Mikrometern.
DNA als idealer Nanobaustein
Die spezifische Paarung zueinander komplementärer Basen macht DNA zu einem idealen Nanobaustein. So lassen sich ganz gezielt Basensequenzen einbauen, die spezifisch an ihr Gegenstück binden, so genannte „klebrige Enden“ – sticky ends -, und über diese Bindungen maßgeschneiderte Strukturen aufbauen. Aus DNA wurden bereits viele Nanostrukturen und „Nanomaschinen“ konstruiert.
Einen Aufschwung erfuhr die Technologie vor wenigen Jahren durch einen neuen Dreh: Die von Paul Rothemund entwickelte DNA-Origami-Technik. Ähnlich wie beim Origami, der japanischen Kunst des Papierfaltens, wird dabei ein langer DNA-Einzelstrang durch kurze synthetische DNA-Oligonukleotide in eine nahezu beliebige dreidimensionale Form gefaltet.