Astronomen haben den frühesten und am weitesten entfernten Galaxienhaufen im Kosmos entdeckt. Er liegt 13,1 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt und stammt damit aus einer Zeit nur 600 Millionen Jahre nach dem Urknall. Die Ansammlung von fünf jungen Galaxien ist damit die früheste Struktur dieser Art, die jemals beobachtet worden ist. Das berichtet ein internationales Forscherteam auf der Jahrestagung der American Astronomical Society in Austin, Texas.
„Diese Sternenansammlungen bildeten sich in den frühesten Stadien der Galaxienentstehung, als die ersten von ihnen gerade erst begannen, sich zu Haufen zusammenzulagern“, sagt Michele Trenti von der University of Colorado in Boulder. Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble sei nun der erste Blick in die Kinderstube eines solchen Haufens gelungen.
Beobachtungen bestätigen theoretisches Wissen
Galaxienhaufen sind die größten Strukturen des Universums. Sie bestehen aus hunderten bis tausenden von Sternenansammlungen, die durch die Schwerkraft miteinander verbunden sind. Wie und wann diese gewaltigen Cluster entstanden, konnte bisher nur theoretisch ergründet werden.
„Unsere Beobachtungen bestätigen nun unser theoretisches Wissen darüber, wie solche Galaxienhaufen entstehen“, sagt Trenti. Das Licht des jungen Galaxienhaufens BoRG 58 benötigte 13,1 Milliarden Jahre zur Erde, die Astronomen sehen den Haufen daher so, wie er kurz nach Entstehung des Kosmos aussah.