Tinnitus-Patienten können neue Hoffnung schöpfen: Forscher haben eine Behandlungsstrategie entwickelt, die besser als bisherige Ansätze gegen die quälenden Ohrengeräusche hilft. Sie besteht aus intensiver Verhaltenstherapie kombiniert mit einer Hörtherapie, bei der spezielle Instrumente die Wahrnehmung des Ohrgeräuschs verändern sollen. In einer einjährigen Studie mit 492 Tinnitus-Patienten verbesserte diese Kombinationstherapie die Intensität des Tinnitus und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Lancet“ berichten.
{1l}
„Diese Ergebnisse sind enorm bedeutend für die klinische Praxis, denn bisher existieren keine klaren Behandlungsrichtlinien und die gängigen Therapiestrategien sind uneinheitlich und teuer“, schreiben Rilana Cima von der Universität Maastricht in den Niederlanden und ihre Kollegen. Die neuen Befunde lieferten nun die Basis für ein effektives neues Konzept und einheitlichere Richtlinien bei der Behandlung von Tinnitus.
Etwa jeder Fünfte ist betroffen
16 bis 21 Prozent der Bevölkerung leiden unter einem anhaltenden Klingeln oder Geräuschen im Ohr, die keine äußere Quelle haben. „Tinnitus ist einer der unangenehmsten und behinderndsten Hörstörungen überhaupt, er beeinträchtigt nahezu alle Bereiche des Alltagslebens“, sagen die Forscher. Die Ursachen für diese Störung sind ganz unterschiedlich, sie können sowohl im Ohr selbst liegen als auch in Veränderungen der Gehirnaktivität.