Auf dem Saturnmond Titan gibt es nicht nur ausgedehnte Seen aus Kohlenwasserstoffen – jetzt haben Forscher auf diesen Seen auch Eis entdeckt. Dieses besteht wie der Rest der Seen aus Methan und Ethan, ist aber gefroren. Das Besondere daran: Eigentlich dachte man, dass gefrorene Kohlenwasserstoffe schwerer sind als flüssige und daher sinken müssten. Doch genau das ist auf dem Titan nicht der Fall, wie Astronomen der NASA berichten.
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Der Saturnmond Titan ist neben der Erde der einzige Himmelskörper in unserem Sonnensystem, der Seen aus flüssigem Material auf seiner Oberfläche trägt. Doch während bei uns Wasser die Grundlage eines gewaltigen Kreislaufs bildet, sind es auf dem Titan die Kohlenwasserstoffe Ethan und Methan. Bilder der NASA-Sonde Cassini hatten vor mehreren Jahren schon gezeigt, dass diese Verbindungen nicht nur in fester Form auf den Landflächen und als Gase und Wolkenschleier in der Atmosphäre des Mondes vorkommen, sondern auch große Seen vor allem auf der Nordhalbkugel des Titan bilden.
Eine Tatsache aber sorgte für Rätselraten: Den Cassini-Daten nach schwankte das Reflexionsvermögen der Seen ungewöhnlich stark. Eine Erklärung dafür könnten nun Jason Hofgartner von der Cornell-University in Ithaka und seine Kollegen gefunden haben. Sie zeigen, dass Eis auf der Oberfläche der Seen für die Unterschiede in der Albedo verantwortlich sein könnte. Denn unter bestimmten Bedingungen, so fanden die Forscher heraus, kann auch Kohlenwasserstoffeis schwimmen – wenn es Gasblasen enthält, die seine Dichte herabsetzen.