Ein teilweises Verbot einiger Pestizide soll Honigbienen und Hummeln in Europa zukünftig besser schützen. Der EU-Beschluss sieht vor, den Einsatz von drei Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der sogenannten Neonicotinoide für zwei Jahre bei bestimmten Nutzpflanzen zu verbieten. Studien hatten in den letzten Jahren mehrfach nachgewiesen, dass diese Stoffe selbst in geringen Dosen das Orientierungsvermögen der Bienen stören und daher vermutlich mit Schuld sind am grassierenden Bienensterben.
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Pestizide aus der Klasse der Neonicotinoide sind seit Anfang der 1990er Jahre in Europa und anderen Regionen gängige Spritzmittel gegen Blattläuse und andere Schadinsekten auf Getreide, Raps, Mais, Sonnenblumen und andere Nutzpflanzen. Sie wirken auf das Nervensystem der Insekten und töten sie. Bisher galten diese Mittel als ungefährlich für Bienen. Denn für ihre Zulassung müssen die Hersteller nachweisen, dass die auf den Feldern ausgebrachten Dosierungen die Bienen nicht töten.
Im letzten Jahr in England und Frankreich durchgeführte Studien zeigen aber, dass Bienenarbeiterinnen durch die Giftwirkung der Neonicotinoide nicht mehr zum Stock zurückfinden und sterben. Hummelvölker schrumpfen und produzieren weniger Königinnen. Beide Auswirkungen der Pestizide gefährden langfristig das Überleben der Bienen und Hummeln, warnten damals die Wissenschaftler. Sie könnten zudem für den Kollaps vieler Bienenvölker in den letzten Jahren verantwortlich sein.