Schon ein paar Grad reichen: Drehen wir die Heizung nur ein bisschen runter, dann kurbelt dies unseren Energiehaushalt an und wir verbrauchen mehr Kalorien. Das bestätigen jetzt niederländische Forscher. Das heißt aber nicht, dass wir ständig vor Kälte zittern müssen. Schon zwei Stunden bei nur 17 Grad reichten aus, damit Probanden messbar an Körperfett verloren. Statt der Wohnungsheizung sollten wir vielleicht besser unsere eigene Körperheizung etwas mehr aufdrehen – so lautet ihre Botschaft.
Die Menschen der Wohlstandsgesellschaft werden immer pfundiger und leiden zunehmend an den damit verbundenen Gesundheitsproblemen. Die Ursache für Übergewicht ist neben zu deftigem Essen bekanntermaßen auch der zu geringe Energieverbrauch des Körpers – wir bewegen uns einfach zu wenig. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, wie Wouter van Marken Lichtenbelt von der Universität Maastricht und seine Kollegen vermuten: unsere wohlig warmen Wohnungen.
Dass Kälte den Energieverbrauch unseres Körpers hochschraubt, ist schon lange bekannt. Beim Kältezittern wird dies sogar sichtbar, weil der Körper dann die Muskeln aktiv bewegt, um zusätzliche Wärme zu erzeugen. Aber auch schon vor diesem Notprogramm heizt der Körper aktiv, wenn die Umgebungstemperatur ihm mehr Wärme entzieht, als sie der normale Stoffwechsel bereitstellt. In unserem Alltag kommt dies allerdings kaum mehr vor, denn wir heizen die meisten Räume im Winter auf vergleichsweise hohe Temperaturen auf.
Schnelle Gewöhnung und mehr Braunfett
Die Forscher haben nun noch einmal zusammenfassend untersucht, ob und wie sich eine etwas weniger warme Umgebung auf unseren Stoffwechsel und vor allem auf die Einlagerung von Fett auswirkt. In einem Experiment ließen sie Probanden zehn Tage lang sechs Stunden täglich bei nur 15 Grad verbringen.