Unsere Ozeane bergen enorme Mengen an wertvollen Ressourcen. Doch können diese unser Rohstoffproblem der Zukunft lösen? Im aktuellen Bericht „World Ocean Review 3 “ ziehen Meeresforscher Bilanz. Sie ermitteln, wie viel die Ozeane tatsäschlich hergebeb könnte, aber warnen auch vor einer Ausbeutung dieses wichtigen Lebensraums. Es müsse sichergestellt werden, dass das fragile Ökosystem Meer geschützt und die Rohstoffe gerecht verteilt werden.
Der Hunger der Menschheit nach Rohstoffen hält unvermindert an. Der Ölverbrauch hat sich seit Anfang der 1970er Jahre verdoppelt, und auch die Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen steigt mit dem zunehmenden Einsatz von Metallen wie Kupfer, Nickel oder Kobalt in elektronischen Produkten wie Smartphones, Solarzellen oder Hybridautos. Die Rohstoff- Vorkommen in den Tiefen der Ozeane rücken dabei immer mehr in den Fokus des Interesses. Doch wann ist ein Abbau wirtschaftlich? Welche Umweltrisiken müssen bedacht werden? Und wer darf die Lagerstätten in internationalen Gewässern für sich beanspruchen?
Diese Fragen haben Meeresforscher für den „World Ocean Review 3 (WOR3) – Rohstoffe aus dem Meer – Chancen und Risiken“ untersucht. Ihr Bericht liefert Fakten über die Menge an bekannten Öl- und Gasvorkommen und der festen Gashydratvorkommen unterhalb des Meeresbodens. Ferner geht es um das Potenzial von mineralischen Rohstoffen wie Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfiden.
Die Tiefsee birgt enorme Vorkommen wertvoller Rohstoffe
Seit Anfang der 1970er Jahre hat sich der globale Energiebedarf verdoppelt, bis zum Jahr 2035 wird er sich noch einmal um rund ein Drittel erhöhen, So die Experten in dem aktuellen Bericht. Viele ehemalige Lagerstätten an Land seien heute bereits ausgebeutet und die Branche strebe in immer größere Tiefen, zumal die Ölfelder der Tiefsee in der Regel zehn Mal größer als neu entdeckte Felder an Land seien.