Alles nur eine Illusion? Ein einzigartiges Experiment soll herausfinden, ob wir in einem holografischen Universum leben – einem Kosmos, dessen drei Dimensionen nur eine Projektion winziger zweidimensionaler Grundbausteine sind. Das klingt verrückt, ist aber in der Quantenphysik denkbar. Das „Holometer“ in den USA soll dieser Frage auf den Grund gehen und hat nun seine Arbeit aufgenommen.
Ein Hologramm erzeugt die Illusion eines dreidimensionalen Bildes, dennoch ist die Information dafür nur in zwei Dimensionen gespeichert – auf einer speziellen Fotoplatte. Und so ähnlich stellt sich eine Theorie über die Natur unseres Universums auch den Kosmos vor: als Projektion winziger Grundeinheiten, die nur zwei Dimensionen besitzen. Diese „Grundpixel“ der Raumzeit verbergen sich der Theorie des holografischen Universums nach in der kleinstmöglichen Größenordnung des Raums, der Plancklänge von 10 hoch minus 33 Zentimetern.
Schwarze Löcher und ein Gitternetz
Indizien dafür könnte möglicherweise das Verhalten Schwarzer Löcher liefern. Denn nach neuesten Erkenntnissen verschwindet ein Objekt, das in ihr Inneres hineingesogen wird, nicht völlig. Stattdessen sorgen die Quantenfluktuationen dafür, dass Teilchen kopiert und wieder nach außen als Hawking-Strahlung abgegeben werden. Aus dieser wiederum lassen sich Informationen über das Inneres des Schwarzen Lochs entnehmen, beispielsweise über seine Entropie.
Diese aber, so stellte Stephen Hawking fest, entspricht ziemlich genau einem Gitternetz, das über die Oberfläche des Ereignishorizonts des Schwarzen Lochs gelegt wird. Die Zahl der jeweils eine Planck-Länge im Quadrat großen Zellen (10 hoch minus 33 Zentimeter) gibt die Entropie an. „in der Sprache der verborgenen Information ist das so, als würde jede Zelle insgeheim ein einziges Bit enthalten, die eine JA/Nein-Antwort auf einen Aspekt des Mikroskopischen Aufbaus des Schwarzen Lochs beantwortet“, erklärt der Physiker Brian Greene das Prinzip.