Aromadicht und abbaubar: Eine neuartige Beschichtung macht Folien aus Bio-Plastik auch für Lebensmittel zu einem funktionellen und umweltfreundlichen Material. Bisherige abbaubare Kunsstoffe schützen die Ware nicht ausreichend vor Gerüchen, Sauerstoff und Wasserdampf. Die neu entwickelten Biopolymere lösen dieses Problem, und sind dennoch kompostierbar: Außer Sand bleibt nichts übrig.
In Deutschland werden jährlich fast drei Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen entsorgt. Nicht einmal die Hälfte davon wird wiederverwertet. Der Rest wird verbrannt oder landet in der Natur. Bis sich eine normale Plastiktüte zersetzt hat, dauert es rund 400 Jahre. Plastikflaschen brauchen 450 Jahre, Nylonnetze für den Fischfang sogar 600 Jahre. Daher wird fieberhaft nach Alternativen zu erdölbasierten Kunststoffen gesucht, die sich vollständig biologisch abbauen lassen.
Biopolymer darf auf den Kompost
Solche Kunststoffe existieren zwar bereits, sie haben aber noch große Nachteile: Sie sind nicht besonders stabil, oder nicht problemlos kompostierbar. Noch höher sind die Ansprüche bei Verpackungen von Lebensmitteln: Wasser, Sauerstoff und Geruchsstoffe lassen die derzeit verfügbaren Bio-Plastik in zu großer Menge einfach durch, daher verderben darin verpackte Lebensmittel zu schnell oder nehmen den Geschmack anderer Lebensmittel an.
Das Team um Sabine Amberg-Schwab vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg hat eine Lösung für diese Probleme entwickelt: Die Forscher beschichten biologisch abbaubare Folien mit einer zusätzlichen Schicht, wie mit einem Lack. Diese zusätzliche Barriere besteht ebenfalls aus Biopolymeren – sie wird also auch auf natürlichem Weg abgebaut und darf auf den Kompost wandern.