Sauer macht nicht immer lustig: Wenn Magensäure in die Speiseröhre steigt, wird es unangenehm. Sodbrennen und die sogenannte Refluxkrankheit können auch durch viele Medikamente ausgelöst werden. Langfristig kann dies schwere Folgen bis hin zu Krebs haben. Wer häufig unter den schmerzhaften Symptomen leidet, sollte sich darum von einem Arzt beraten lassen.
Sodbrennen, Brennen im Rachen und saures Aufstoßen sind mögliche Anzeichen der sogenannten Refluxkrankheit. Dabei steigt Magensäure in die Speiseröhre oder sogar bis in Rachen und Mundraum auf. Das ist mehr als nur unangenehm: Langfristig kann die schmerzhafte Refluxkrankheit die Speiseröhre schädigen und sogar Krebs zur Folge haben. Ein einzelner Vorfall ist noch kein Grund zur Panik, aber „wenn die Symptome ein- bis zweimal in der Woche auftreten und der Patient sich hierdurch in seiner Lebensqualität beeinträchtigt fühlt“ sollte man sich vom Arzt behandeln lassen, so Wolfgang Schepp vom Klinikum Bogenhausen in München.
Unangenehmer Säurefluss durch Arzneimittel
Als Auslöser der Beschwerden gelten unter anderem übermäßig große und späte Mahlzeiten, fettige oder saure Speisen und Alkohol. Und auf eine weitere mögliche Ursache weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer neuen Leitlinie hin: Bestimmte Medikamente können den unangenehmen Säurefluss ebenfalls verursachen oder verstärken.
„Als Auslöser der Beschwerden können vor allem Arzneimittel in Frage kommen, die zu einer Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels führen und dadurch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigen“, erklärt Koordinator Stephan Miehlke vom Magen-Darm-Zentrum in Hamburg-Eppendorf. Dazu zählen zum Beispiel Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, Asthma und Harninkontinenz sowie Östrogenpräparate zur Hormontherapie und Psychopharmaka mit angstlösender Wirkung.