Urbanes Fieber: Die Städte weltweit werden immer häufiger von Hitzewellen heimgesucht. In den letzten 40 Jahren haben in den Ballungsräumen Tage mit extremer Sommerhitze und anormal heiße Nächte deutlich zugenommen, wie Klimaforscher jetzt nachweisen. Und es werden immer mehr: Vier der fünf Jahre mit den meisten städtischen Hitzewellen lagen im Zeitraum ab 2009, wie die Forscher im Fachmagazin „Environmental Research Letters“ berichten.
Der Klimawandel wird immer spürbarer: Das Jahr 2014 war wie schon befürchtet das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geworden. Schon im letzten Jahr warnten Klimaforscher zudem, dass die Zahl der Hitzetoten auch in unseren gemäßigten Breiten künftig zunehmen wird. Jetzt belegen neue Daten, dass die Hitze vor allem in den Städten bereits messbar zugenommen hat.
Mehr heiße Tage und heiße Nächte
Vimal Mishra vom Indian Institute of Technology(IIT) in Gandhinagar und seine US-Kollegen analysierten für ihre Studie das Klima von 217 städtischen Ballungsräumen mit jeweils mehr als 250.000 Einwohnern. Für die Zeitperiode von 1973 bis 2012 ermittelten sie die Zahl der Extreme von Temperaturen, Niederschlägen und Wind und verglichen diese Werte mit dem langjährigen Durchschnitt.
Das Ergebnis: In mehr als der Hälfte der untersuchten Ballungsräume hat die Zahl der anormal heißen Tage in den letzten 40 Jahren signifikant zugenommen. Einen Anstieg zu heißer Nächte gab es sogar bei zwei Dritteln der Städte. Gleichzeitig ging die Zahl der besonders kalten Tage und Nächte deutlich zurück.