Sushi mit Schwermetall: Die Gelbflossen-Thunfische im Pazifik sind immer stärker mit Quecksilber kontaminiert. Wie Forscher ermittelten, steigen die Quecksilberwerte der Fische seit 1998 um rund 3,8 Prozent pro Jahr. Quelle der giftigen Schwermetalle sind Emissionen aus der Kohlenverbrennung, die aus der Luft ins Meerwasser übergehen. Die für Dosenthunfisch, Filets und Sushi beliebten Speisefische gelten inzwischen als quecksilberbelastet.
Quecksilber ist ein potentes und gleichzeitig schleichendes Gift – und es kommt immer häufiger in der Umwelt vor. Hauptquelle dieser Kontamination sind Quecksilberdämpfe, die bei der Verbrennung von Kohle, bei Bränden auf Mülldeponien oder bei der Zementherstellung freiwerden. Das Quecksilber wird in der oberen Atmosphäre in Methylquecksilber umgewandelt, das absinkt und sich in der Nahrungskette anreichern kann.
Mehr Quecksilber im Meer…
Erst vor kurzem stellten Forscher fest, dass sich der Quecksilber-Gehalt im Oberflächenwasser der Meere seit der industriellen Revolution um das Dreifache erhöht hat. Es lag daher nahe anzunehmen, dass auch Fische im freien Ozean inzwischen erhöhte Quecksilberwerte aufweisen müssen. Eindeutige Belege dafür fehlten jedoch bisher.
Paul Drevnick von der University of Michigan und seine Kollegen haben deshalb nun die Quecksilber-Belastung von Gelbflossen-Thunfischen (Thunnus albacares) im Pazifik untersucht. Dieser wichtige Speisefisch wird sowohl in Dosen verkauft als auch roh für Sushi und gegrillten Thunfisch verkauft. Die Forscher verglichen die Quecksilberwerte einer Thunfisch-Population in der Nähe von Hawaii aus den Jahren 1971, 1998 und 2008.