Weiterlaufen auf drei Beinen: Eine neue Technologie hilft Robotern, sich selbstständig an Schäden anzupassen. Fehlt ihnen ein Bein, entwickeln sie neue Bewegungsabläufe, um dann weiterzuhumpeln. Diese flexible Anpassung in Minutenschnelle ist ein echter Fortschritt und könnte Roboter künftig robuster, flexibler und autonomer machen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ erklären.
Um Roboter flexibler und intelligenter zu machen, bedienen sich Ingenieure schon länger Vorbildern aus der Natur. Roboter nach Ameisen-Prinzip transportieren gemeinsam Lasten oder bilden intelligente Schwärme, Stabheuschrecken dienen als Vorbild für stabile Laufroboter und auch viele Drohnen basieren auf natürlichen Vorbildern.
Eines allerdings schaffen Roboter meist noch nicht: Werden sie beschädigt oder verletzt, schaffen sie es nicht, ihre Bewegungsabläufe so an den Schaden anzupassen, dass dieser kompensiert wird. Sie bleiben hilflos liegen, statt einfach zu humpeln. Antoine Cully von der Sorbonne Universität in Paris und seine Kollegen haben nun jedoch eine Technik entwickelt, durch die Roboter fehlende Beine oder andere Schäden selbst zu kompensieren lernen.
Aufgerappelt in Sekunden
In Minutenschnelle tüftelt der Chip dieser Roboter einen Weg aus, um ihr Verhalten an den Schaden anzupassen. Im Experiment lernte ein sechsbeiniger Roboter beispielsweise schon nach weniger als einer Minute, mit einem fehlenden oder gebrochenen Bein zu laufen. Nach dem Durchprobieren mehrerer Strategien entschied er sich von selbst für den Bewegungsablauf, der ihn trotz Schaden am schnellsten voranbrachte.