Ein hohes Gebirge, seltsames Eis und kaum Krater: Die Raumsonde New Horizons hat ihre ersten Bilder und Daten vom Vorbeiflug am Pluto geschickt. Sie enthüllen eine überraschend vielseitige Landschaft auf dem Zwergplaneten – und werfen viele Fragen auf. Auch die Oberfläche von Plutos Mond Charon erweist sich als jünger und komplexer als angenommen. Mit Spannung erwarten die Planetenforscher daher die weiteren Daten der Sonde die im Laufe der nächsten Wochen und Monate eintreffen.
Einen Tag nach ihrem historischen Besuch am Pluto hat die NASA-Raumsonde New Horizons nun die ersten Bilder und Daten zur Erde geschickt. Und schon die sorgten für Begeisterung und Überraschung. „Wir haben gerade erst die ersten Proben der wissenschaftlichen Schätze erhalten, die New Horizons in diesen entscheidenden Momenten sammelte – und ich kann Ihnen sagen, sie übertreffen aufs Dramatischste selbst unsere hohen Erwartungen“, sagt John Grunsfeld von der NASA.
Ein junges Eisgebirge
So enthüllt eine Nahaufnahme der Äquatorregion an der Basis des hellen Herzflecks von Pluto eine Gebirgskette mit Gipfeln die bis zu 3.500 Meter hoch aufragen. Sie wurden wahrscheinlich vor maximal 100 Millionen Jahren gebildet, wie die Forscher aus dem Fehlen von Kratern in dieser Region schließen. Gemessen am Alter des Sonnensystems und Plutos sind sie damit geologische Babys.
„Dies ist eine der jüngsten Oberflächen, die wir jemals im Sonnensystem gesehen haben“, sagt NASA-Geologe Jeff Moore vom Ames Research Center in Moffett Field. Das Gebiet könnte daher noch immer geologisch aktiv sein. Obwohl New Horizons bei dieser Aufnahme noch weit von seiner nächsten Annäherung entfernt war, sind bereits Strukturen von weniger als einem Kilometer Größe klar erkennbar. Weitere Aufnahmen aus größerer Nähe könnten daher noch weitere wertvolle Details enthüllen.