Gute Nachrichten für den Zappel-Philipp: Wer nicht stillsitzt, lebt möglicherweise länger. Einer Studie britischer Forscher zufolge reichen bereits kleinste Bewegungen, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine höhere Sterblichkeitsrate durch langes Sitzen merklich zu senken. Daher müsse sich möglicherweise auch die Sichtweise ändern, nach der ständiges Herumzappeln als unhöflich und unkonzentriert gilt.
Wer nicht stillsitzen kann, gilt oft als unaufmerksam oder unhöflich. Doch das Herumzappeln hat auch eine sehr positive Seite: Es senkt offenbar die Gesundheitsrisiken von langem Stillsitzen. Welche Gefahr von schlichtem Sitzen und zu wenig Bewegung ausgeht, ist bereits seit einiger Zeit bekannt: Wer am Arbeitsplatz sitzt und sich dann auch zu Hause kaum aus dem Sessel bewegt, für den steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und einen früheren Tod drastisch an.
Jedes Bisschen Bewegung hilft
In einer Kohortstudie an über 14.000 britischen Frauen haben Wissenschaftler um Gareth Hagger-Johnson vom University College London dieses erhöhte Risiko nun erneut bestätigt. Allerdings mit einer wichtigen Ausnahme: Betroffen waren nur die Studienteilnehmerinnen, die nach eigenen Angaben besonders still sitzen und nur selten oder gar nicht zappeln. Bei den Frauen, die viel sitzen, aber sich selbst als mäßig oder sehr zappelig beschrieben, ließ sich dagegen keine höhere Sterblichkeitsrate erkennen als bei Frauen, die weniger Zeit im Sitzen verbringen und körperlich aktiver sind.

„Unsere Ergebnisse stützen die Annahme, dass es am besten ist, Stillsitzen über längere Zeiträume zu vermeiden“, fasst Studienautor Hagger-Johnson zusammen. „Und selbst Zappeln könnte eine ausreichende Pause liefern, um einen Unterschied auszumachen.“ Früheren Studien zufolge reichen bereits zwei Minuten Gehen pro Stunde aus. Nun scheint es, als ob bereits jedes kleinste Bisschen Bewegung hilft.