Mikrobielle Schutztruppe: Die Gabe von nur vier Bakteriensorten könnte Kinder vielleicht gegen Asthma schützen. Denn wenn diese Darmkeime einem Säugling in den ersten drei Lebensmonaten fehlen, dann steigt sein späteres Asthmarisiko deutlich an, wie Forscher entdeckt haben. Im Tierversuch hat eine solche „Bakterienimpfung“ gegen Asthma schon funktioniert. Jetzt muss getestet werden, ob das auch beim Menschen klappt, so die Forscher im Fachmagazin „Science Translational Medicine“.
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Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern der westlichen Industrieländer. Die Ursachen dafür sind nicht vollständig geklärt, man weiß aber, dass neben der genetischen Veranlagung auch Umweltfaktoren wie Feinstaub, die Ernährung des Kindes, der fehlende Kontakt mit bestimmten Bakterien und vorgeburtliche Einflüsse eine Rolle spielen. Viele dieser Einflüsse beeinflussen das Mikrobiom des Kindes – die Bakterien, die in und an seinem Körper leben.
Marie-Claire Arrieta von der University of British Columbia in Vancouver und ihre Kollegen haben nun einen weiteren Faktor entdeckt, der einen Ansatz für eine vorbeugende Therapie gegen Asthma liefern könnte. In ihrer Studie analysierten sie Bakterien im Kot von drei Monate alten Säuglingen und verfolgten in den folgenden drei Jahren, ob diese Kinder Ekzeme oder ein pfeifendes Atemgeräusch entwickelten – beides gilt als Indiz für ein erhöhtes Asthmarisiko.