Schwimmende Plastikfracht: Im Rhein schwimmt so viel Mikroplastik wie in kaum einem andren Fluss weltweit: Auf Höhe des Ruhrgebiets sind es fast vier Millionen Plastikpartikel pro Quadratmeter, wie Forscher ermittelt haben. Im Durchschnitt schwemmt der Rhein täglich eine Fracht von mehr als 191 Millionen Plastikteilchen in Richtung Nordsee. Der Fluss ist damit eine der großen Quellen von Mikroplastik ins Meer, so die Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“.
Mikroplastik ist längst überall: Die winzigen Kunststoffpartikel finden sich inzwischen in unseren Flüssen und Seen, aber auch in Salz, in Mineralwasser und Bier und sogar in Honig. Das Mikroplastik entsteht bei der Zersetzung größerer Plastikteile, aber wird auch aus Reinigungsmitteln oder Textilien direkt ins Abwasser gespült.
Wie belastet der Rhein ist, haben nun Patricia Holm von der Universität Basel und ihre Kollegen erstmals auf ganzer Länge des Flusses untersucht. Sie entnahmen dafür dem Rhein zwischen Basel und Rotterdam an elf Standorten Wasserproben und analysierten, wie viel und welches Mikroplastik sich im Flusswasser fand.

191 Millionen Teilchen täglich
Das Ergebnis: Egal, wo entlang der gut 800 Flusskilometer die Forscher schauten, überall fanden sie reichlich Mikroplastik. Im Durchschnitt enthält der Rhein 892.777 Partikel pro Quadratkilometer oder 4.960 Plastikteilchen pro 1.000 Kubikmeter Wasser. Das ist nach Angaben der Wissenschaftler weit mehr als beispielsweise im ebenfalls mit Mikroplastik belasteten Genfer See oder dem Eriesee in den USA.