Blick in die kosmische Vergangenheit: Astronomen haben die bisher älteste bekannte Galaxie entdeckt. Sie liegt 13,4 Milliarden Lichtjahre entfernt, ihr Licht stammt daher aus einer Zeit nur 400 Millionen Jahre nach dem Urknall. Die Galaxie ist zwar viel kleiner als unsere heutige Milchstraße, produziert aber dafür besonders schnell neue Sterne, wie die Forscher berichten.
Dank leistungsfähiger Teleskope fangen Astronomen inzwischen das Licht von Sternen und Galaxien ein, die nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall erstrahlten. Das Alter dieser fernen Lichtquellen lässt sich über die Rotverschiebung ihres Lichts ermitteln, weil die Strahlung durch die Expansion des Universums gedehnt wird. Erst im Mai 2015 hatten Forscher mit knapp 13,2 Milliarden Lichtjahren bisher älteste Galaxie im fernen All entdeckt.
Rekord-Rotverschiebung von 11,1
Jetzt jedoch haben Pascal Oesch von der Yale University und seine Kollegen mit der Wide-Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble eine noch weiter entfernte Sternenansammlung aufgespürt. Die Galaxie Gn-z11 liegt 13,4 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt in Richtung des Sternbilds Großer Wagen.
„Zu unserer großen Überraschung ermittelte Hubble eine Rotverschiebung von z=11,1, das ist viel mehr als der bisherige Rekord von 8,7“, berichtet Koautor Pieter van Dokkum von der Yale University. Dieser Wert liegt an der Auflösungsgrenze des Weltraumteleskops und geht weit über das hinaus, was mit aktueller Technik als möglich galt.