Es ist soweit: Die NASA-Raumsonde Juno hat den Jupiter erreicht. Nach knapp fünf Jahren Reisezeit absolvierte sie erfolgreich das aufwändige Bremsmanöver, das sie in eine Umlaufbahn um den Gasriesen brachte. Juno ist die erste Raumsonde, die den Jupiter auf einem polaren Orbit umkreist – und ihm dabei phasenweise extrem nahe kommt. Ihre Messungen sollen einige der vielen offenen Fragen zum Gasplaneten beantworten.
Der Jupiter ist ein Planet der Extreme: Kein anderer Planet im Sonnensystem ist so groß, rotiert so schnell und besitzt so gewaltige Stürme. Gleichzeitig gibt der Gasriese noch immer viele Rätsel auf. Woher nimmt der so weit von der Sonne entfernte Planet beispielsweise seine Wärme? Was treibt die Stürme in seiner Atmosphäre an? Besitzt er überhaupt einen festen Kern im Zentrum? Und wie erzeugt der Gasriese sein enormes Magnetfeld?
„Blick durch die Nebel“
All dies soll nun die NASA-Raumsonde Juno klären. Ihr Name ist dabei Programm: In der römischen Mythologie war Juno, die Gemahlin des Jupiter, die einzige, die den Nebel durchschauen konnte, mit dem sich Jupiter bei seinen Seitensprüngen verhüllte. Passend dazu soll die Raumsonde die Zusammensetzung und Struktur der Jupiteratmosphäre bis tief unterhalb der Wolkendecke bestimmen, den inneren Aufbau des Gasplaneten durchleuchten und sein Magnetfeld untersuchen.
„Mit Juno gehen wir an den Rand des technisch Möglichen, um durch Jupiters Wolken sehen zu können und die Geheimnisse zu enthüllen, die der Planet über die Frühgeschichte unseres Sonnensystems verbogen hält“, erklärt Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio.