Überraschende Entdeckung: Physiker haben bei Laserstrahlen zuvor unbekannte optische Wirbel entdeckt. Diese ringförmigen Energiewirbel bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit entlang des Strahls. Im Gegensatz anderen bekannten Lasermodulationen entstehen diese Wirbel nicht durch Polarisation, sondern durch wellenartige Modulation der Lichtphase. Diese optischen „Rauchringe“ könnten eine Vielzahl von Anwendungen eröffnen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Physical Review X“.
In einem Laserstrahl bewegen sich die Photonen gewissermaßen im Gleichschritt: Sie alle haben die gleiche Wellenlänge und Phase. Außerdem ist das Licht im Strahl nahezu parallel, weshalb der Laserstrahl auch über größere Entfernungen hinweg kaum ausfasert. Allerdings lassen sich gerade bei energiereichen Strahlen auch Wirbel im Licht erzeugen: Der sogenannte Bahndrehimpuls dreht den Strahl korkenzieherartig um sich selbst – was beispielsweise zum Kodieren von Informationen genutzt werden kann.
Optische „Rauchringe“
Jetzt haben Howard Milchberg von der University of Maryland und seine Kollegen eine weitere bisher unbekannte Wirbelform im Laserstrahl entdeckt. Bei leistungsstarken Lasern bilden sich ringförmige Bereiche der Phasenrotation entlang des Strahls. In diesen Doughnut-förmigen Zonen bewegt sich die Lichtenergie kreisförmig von innen nach außen und wieder zurück.
„Das ist wie ein Rauchring, der sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt“, erklärt Milchberg. Diese sogenannten Spatiotemporal Optical Vortices (STOV) entstehen, weil sehr energieintensive Laserstrahlen wie Linsen wirken und sich selbst im Strahlverlauf fokussieren können. Dadurch bilden sich unter bestimmten Bedingungen subtile Phasenverschiebungen zwischen Strahlzentrum und Peripherie.