Blick in einen kosmischen Riesen: Astronomen haben die verborgene Lichtquelle der geheimnisvollen Lyman-Alpha-Klumpen im fernen Kosmos enthüllt – und damit ein 15 Jahre altes Rätsel gelöst. Wie sie herausfanden, leuchten diese Gasklumpen deswegen so hell, weil in ihrem Zentrum verborgen junge Galaxien heranwachsen. Die intensive Strahlung ihrer neugebildeten Sterne bringt den Wasserstoff so ungewöhnlich stark zum Leuchten.
In den fernsten Bereichen des Weltraums haben Astronomen vor einigen Jahren gigantische Wolken aus glühendem Wasserstoff entdeckt. Diese sogenannten Lyman-Alpha-Blobs (LAB) erstecken sich über Hunderttausende von Lichtjahren und geben ungewöhnlich helles UV-Licht ab. Doch woher diese riesigen Gasklumpen die Energie dafür nehmen und was sich in ihrem Inneren verbirgt, war bisher unklar.
Verborgene Galaxien im Zentrum
Einer dieser rätselhaften Leuchtklumpen ist der 11,5 Milliarden Lichtjahre entfernte Lyman-Alpha Blob 1, kurz LAB-1. Er gilt als einer der hellsten und größten Blobs und misst 300.000 Lichtjahre von einem Ende zum anderen. Mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops und des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) ist es Jim Geach von der University of Hertfordshire und seinen Kollegen nun gelungen, tief in diesen Blob hineinzuschauen.
Die Beobachtungen enthüllten: Im Zentrum des leuchtenden Gasnebels verbergen sich mindestens zwei starke Strahlenquellen. Diese konnten die Astronomen als große, junge Galaxien identifizieren. In ihnen ist die Sternbildungsrate mindestens 100fach höher als in der Milchstraße, wie sie berichten. Das Material dafür bekommen diese Galaxien von zahlreichen lichtschwachen Begleitgalaxien, die sie mit Material bombardieren.