Exotisch und wild: Astronomen haben erstmals Wolken und Stürme auf einem extrasolaren Gasriesen beobachtet. Der gut 1.000 Lichtjahre von uns entfernte Gasplanet HAT-P-7b besitzt demnach heftige Wettersysteme ähnlich wie unser Jupiter. Seine Wolken bestehen allerdings nicht aus Wassereis oder Ammoniak, sondern aus Korund – dem Mineral, aus dem Rubine und Saphire bestehen.
In unserem Sonnensystem ist der Gasriese Jupiter für seine extremen Stürme bekannt: Der Große Rote Fleck beispielsweise wird durch einen Wirbelsturm gebildet, in den die Erde dreimal nebeneinander hineinpassen würde. Und in den Sturmbändern des Gasriesen rasen Wolken aus gefrorenem Ammoniak mit Geschwindigkeiten bis zu 550 Kilometern pro Stunde um den Planeten.
Ein wandernder Fleck
Prinzipiell liegt es daher nahe, dass auch Gasriesen in anderen Planetensystemen ähnlich turbulente Atmosphären besitzen. Bisher allerdings konnten Astronomen dies noch nie durch direkte Beobachtungen nachweisen. Bei dem 1.043 Lichtjahren von uns entfernten Gasriesen HAT-P-7b ist dies David Armstrong von der University of Warwick und seinen Kollegen jetzt erstmals gelungen.
Mit Hilfe des Kepler-Weltraumteleskops der NASA beobachteten die Astronomen, dass sich die Reflexion der Planetenatmosphäre im Laufe der Zeit veränderte. Gleichzeitig schien ein besonders heller Fleck in der Planetenhülle zu wandern. „Die hellste Stelle bewegt sich wiederholt von einer Seite des Planeten zur anderen“, berichten die Forscher. „Diese Veränderungen ereignen sich im Zeitraum von Dutzende bis hunderten von Tagen.“