Gegen das Hämmern im Kopf: Eine Stimulation mit elektrischen Impulsen kann Migränepatienten Linderung verschaffen. Dank eines am Arm getragenen Gerätes, das bei einer Attacke entsprechende Reize aussendet, lässt der subjektiv empfundene Kopfschmerz deutlich nach – so das Ergebnis einer Pilotstudie. Die Effekte seien mit der Wirkung gängiger Medikamente vergleichbar, berichten die Forscher. Der Vorteil: Anders als die medikamentösen Mittel kommt die Elektrostimulation ohne Nebenwirkungen aus.
Rund 15 Prozent aller Menschen leiden unter Migräne. Sucht die Betroffenen eine Attacke heim, löst sie innerhalb von Minuten ein wahres Gewitter im Kopf aus: Lähmende Kopfschmerzen und Übelkeit machen ein Funktionieren im Alltag dann so gut wie unmöglich. Linderung verschaffen oft nur Ruhe und ein abgedunkelter Raum – oder spezielle Medikamente.
Auch nicht medikamentöse Therapien wie Behandlungen mit gedämpftem, grünem Licht oder Meditationsübungen können die Schmerzen für Patienten unter Umständen ein wenig erträglicher machen. Wissenschaftler um David Yarnitsky vom Israel Institute of Technology in Haifa haben nun einen weiteren alternativen Behandlungsansatz getestet: die elektrische Stimulation.
Elektrische Impulse gegen den Schmerz
Dafür entwickelten die Forscher ein Gerät, das wie eine Binde am Oberarm getragen wird und über ein Smartphone gesteuert werden kann. Gummielektroden geben dabei elektrische Impulse an die Haut ab. Diese sollen verhindern, dass Schmerzsignale das Gehirn überhaupt erreichen. Das Besondere: Anders als bei ähnlichen, bereits an Migränepatienten erprobten Verfahren, müssen für die Behandlung keine Elektrodenkabel oder andere sperrige Apparaturen am Kopf befestigt werden – ein Pluspunkt für die Alltagstauglichkeit.