So nah wie nie zuvor: Heute Nacht wird die NASA-Raumsonde Juno erstmals nahe über den Großen Roten Fleck des Jupiter hinwegfliegen. Dies soll dabei helfen, die vielen Rätsel um diesen gigantischen Wirbelsturm zu lösen. Denn obwohl der Sturm seit Jahrhunderten bekannt ist, weiß man über sein Inneres, seinen Motor und seine Details kaum etwas. Die Daten der Sonde könnten nun klären, was ihn antreibt und wie tief ins Planeteninnere seine Wurzeln reichen.
Der Große Rote Fleck ist eine echte Ausnahmeerscheinung: Kein anderer Sturm im Sonnensystem ist so groß und so konstant wie er. Schon vor mehr als 300 Jahren beobachteten Astronomen diesen Wirbelsturm, der zwischen zwei Sturmbändern südlich des Jupiter-Äquators steht. Der leicht elliptische Wirbel ist so groß, dass die Erde dreimal nebeneinander in ihn hineinpassen würde.
Jede Menge offene Fragen
Doch obwohl dieser Megasturm seit Jahrhunderten beobachtet und erforscht wird, ist vieles an ihm noch immer rätselhaft. So haben Planetenforscher zwar schon eine erste Wetterkkarte des Großen Roten Flecks erstellt und in seinem Inneren eine überraschend komplexe Struktur aufgedeckt.
Infrarotaufnahmen enthüllen, dass der Wirbelsturm auch die Gashülle hunderte Kilometer über ihm stark aufheizt. Und auch erste Ideen zum Ursprung der intensiven roten Farbe dieses Sturms gibt es bereits. Aber was den Megasturm antreibt und wie es tief in seinem Innern aussieht, ist nach wie vor unbekannt.