Ozean als Stromlieferant: Eine neue Variante eines Wellenkraftwerks könnte künftig Meeresenergie noch effektiver in Strom umwandeln. Ob es aber den harten Bedingungen des Nordatlantiks standhält, wird zurzeit vor der Küste Schottlands getestet. Der aus einer Boje mit speziellem Getriebe bestehende Wellenenergie-Konverter ist speziell dafür ausgelegt, selbst starke, schnell wechselnde Wellenbewegungen in Strom umzuwandeln.
Nach Sonne, Wind und „klassischer“ Wasserkraft kann auch der Ozean Strom aus erneuerbaren Energien liefern. So nutzen beispielweise Gezeitenkraftwerke die Energie des Wassers bei Ebbe und Flut, um Turbinen anzutreiben. In einigen Meeresgebieten ist der Wellengang zudem so hoch, dass auch diese Wasserbewegung theoretisch zur Energiegewinnung genutzt werden kann.
Boje mit achtteiligem Getriebe
Eine neue Form von Wellenkraftwerk wird jetzt von einem internationalen Forscherteam vor der Küste der schottischen Orkney-Inseln getestet. Der sogenannte C3- Wellenenergie-Konverter soll die Meeresenergie deutlich effektiver in Strom umwandeln als bisherige Varianten solcher sogenannter Punktabsorber, wie Stefan Björklund vom Institut für Technologie in Stockholm und seine Kollegen berichten.
Der neue Wellenenergie-Konverter besteht aus einer schwimmenden Boje, die von den Meereswellen auf und ab bewegt werden kann. Diese Bewegung wird über eine gezahnte Schiene und eine Art Getriebe aus acht ineinandergreifenden Zahnrädern in eine Drehbewegung umgewandelt. Mit dieser kann dann ein Generator angetrieben werden. Bei Tests im Labor erwies sich das neue System bereits als sehr effektiv. Wie die Forscher berichten, kann es fünfmal mehr Energie pro Tonne erzeugen als andere Wellenkraft-Systeme.