In der Muttermilch lassen sich über 300 synthetische Chemikalien nachweisen. Zwar sind die Belastungen mit giftigem PCB, DDT und Dioxinen aufgrund weit reichender Verbote rückläufig. Jedoch werden immer mehr neue gefährliche Stoffgruppen wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Duftstoffe gefunden. Dies hat eine Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben, die jetzt in Berlin veröffentlicht wurde.
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Synthetische Chemikalien seien besonders für Säuglinge und Kleinkinder extrem gefährlich, da wichtige Entwicklungsphasen gestört werden können, so der BUND. Schädigungen des Immunsystems, Krebserkrankungen und sogar Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung könnten die Folge sein.
Der BUND forderte die Bundesregierung deshalb auf, sich für eine Reform der Europäischen Chemikalien-Verordnung einzusetzen, die den konsequenten Schutz der Gesundheit vor giftigen Chemikalien gewährleiste. Das seit längerem diskutierte europäische Chemikalienrecht mit dem Kürzel REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) eröffne erstmals die Chance, die Belastung der Muttermilch tatsächlich zu reduzieren.