Die Marssonde Phoenix Lander hat möglicherweise bereits das erste Marseis entdeckt. Der Ausstoß der Bremsdüsen hat direkt neben dem Fuß des Landers eine weißliche Substanz freigelegt, die sich als Eis erweisen könnte. Der Roboterarm der Sonde hat zudem am Samstag den ersten Bodenkontakt hinter sich gebracht.
Am Samstag, den 31. Mai hat die NASA Landesonde Phoenix erstmals ihren Roboterarm eingesetzt und damit marsianischen Boden berührt. Der Arm hinterließ dabei einen Abdruck im Untergrund, der von den NASA-Wissenschaftlern den Spitznamen „Yeti“ verpasst bekam. Er markiert gewissermaßen die Zone, in der der Roboteram in den nächsten Tagen und Wochen Bodenproben entnehmen soll um sie dann an die Analysegeräte an Bord der Sonde weiterzureichen. „Diese erste Berührung erlaubt es uns, den Roboterarm genau einzustellen”, erklärt David Spencer, zuständig für die Aktionen des Landers auf der Marsoberfläche. „Wir sind in einer guten Ausgangsposition um die bevorstehende Probenphase anzugehen.“
Erstes Eis entdeckt?
Die ersten Aufnahmen der knapp unterhalb der Grabschaufel des Roboterarms sitzenden Kamera sorgten bereits für Aufsehen. Denn sie enthüllen eine Struktur im Untergrund, die hart erscheint und eine wellige Oberfläche mit einigen gerundeten Höhlungen besitzt. Nach Ansicht der NASA-Forscher könnte es sich hier um von Marsstaub bedecktes Eis handeln. Es wurde vermutlich vom Ausstoß der Bremsdüsen bei der Landung des Phoenix freigelegt.
„Es könnte sich in der Bremsdüsenzone um Gestein handeln, aber auch um exponiertes Eis“, erklärt Ray Arvidson von der Washington Universität. „Wir testen die beiden Ideen zurzeit anhand der weiterhin einlaufenden Daten, darunter den Farbbildern der Kamera am Roboteram. Wenn die harten Strukturen wirklich Eis sind, müssten sie heller werden, weil sich atmosphärischer Wasserdampf als neuer Frost auf dem Eis absetzt.“