Die gigantischen Schwarzen Löcher im Herzen von Galaxien sind im Prinzip gar nicht verschieden von ihren nur sternengroßen Verwandten, den stellaren Schwarzen Löchern. Beide Typen verschlingen Gas und Materie auf sehr ähnliche Weise, wie Wissenschaftler im „Astrophysical Journal“ jetzt erstmals direkt belegen.
Im Zentrum der Galaxie M 81, zwölf Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, sitzt ein gigantisches Schwarzes Loch. Es hat mehr als 70 Millionen Sonnenmassen und saugt ständig weiteres Gas und Material mit hoher Geschwindigkeit in sich hinein. Im Gegensatz dazu wiegen normale, so genannte stellare Schwarze Löcher gerademal das Zehnfache der Sonne, sind also winzig im Vergleich.
Kein Wunder also, dass sich die Astronomen schon seit langem fragen, ob beide Typen von Schwarzen Löchern sich wirklich auf die gleiche Weise „ernähren“ – trotz ihrer so unterschiedlichen Größe und Umgebungsbedingungen. Albert Einstein beantwortete in seiner Relativitätstheorie zumindest theoretisch diese Frage mit „Ja“. Er postulierte, dass alle Schwarzen Löcher, egal wie groß oder klein, die gleichen Eignschaften besitzen müssen und dass ihre Wirkung auf die Raumzeit nur durch die Unterschiede in Masse und Rotation determiniert werden.
Alle Teleskope auf ein Ziel
Aber stimmt das auch in der Praxis? Um das herauszufinden, beobachtete ein internationales Forscherteam unter Leitung von Sera Markoff vom Astronomischen Institut der Universität von Amsterdam das supermassive Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M81. Dafür nutzen sie eine ganze Batterie von verschiedensten Teleskopen, darunter unter anderem das Röntgenteleskop Chandra, die Radioteleskope des Very Large Array und des Very Long Baseline Array in den USA sowie das Giant Meterwave Radioteleskop in Indien, und zusätzlich das Lick Observatorium in Kalifornien für Beobachtungen im optischen Wellenbereich.