Nach dem Kirschenessen darf man kein Wasser trinken, sonst gibt es Bauchschmerzen. Viele Kinder haben dies oft von Oma gehört. Diese Weisheit hält sich hartnäckig. Aber stimmt das auch? Ist trinken nach dem Obstgenuss vielleicht sogar gesundheitsschädlich?
Wissenschaftlich hat sich damit bisher noch kaum jemand beschäftigt. Ein Erklärungsversuch: Auf den Schalen der Kirschen sitzen Mikroorganismen, unter anderem sehr viele Hefepilze. Diese vergären den Zucker der süßen Kirschen und dabei entsteht Kohlendioxid – ein Gas, das Blähungen verursacht. Normalerweise werden die Hefepilze durch die Magensäure abgetötet. Trinkt man aber viel Wasser zum Obst, wird die Magensäure verdünnt und kann nicht mehr wirken.
Doch die meisten Fachleute bestätigen das nicht. Der Magen kommt beim Essen und Trinken doch ständig mit Pilzen und anderen Mikroorganismen in Kontakt – nicht nur durch Steinobst. Der Speisebrei ist außerdem viel zu kurz im Magen, so schnell kann die Gärung gar nicht in Gang kommen.
Auch wenn man problemlos Wasser trinken kann, nachdem man Steinobst gegessen hat, so gilt trotzdem: Auch allein von rohem Obst – ohne Wasser – kann man Blähungen bekommen. Dafür sorgen die Bakterien im Darm, wenn sie die Nahrung ganz normal verdauen. Denn: Sie spalten den Fruchtzucker im Obst und vergären ihn. Dabei entstehen auch Verdauungsgase, wie Kohlendioxid. Dieses Gas, das auch bei der Verdauung von rohem Gemüse entsteht, kann für Bauchschmerzen und Blähungen sorgen – und das ganz ohne Wasser.
08.08.2013 – SEN