Sonnenlicht ist für Pflanzen als Energiequelle überlebenswichtig. Aber wie bei uns ist auch für sie zu viel davon schädlich und sogar gefährlich. Wenn die Sonne brennt, können sie allerdings nicht so einfach ausweichen oder Sonnenschutz auftragen wie wir Menschen. Was aber machen Pflanzen, wenn zu viel Sonnenlicht vom Himmel herab scheint?
Mit dem grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll in ihren Blättern betreiben Pflanzen bei Tageslicht Photosynthese: Getrieben von der Energie des Sonnenlichts verwandeln sie Kohlendioxid und Wasser zunächst in Traubenzucker. Daraus stellen sie dann weitere Kohlenhydrate wie Stärke und Zellulose her. Außerdem produzieren sie, fast schon nebenbei, den für andere Lebewesen unbedingt nötigen Sauerstoff – ganze Ökosysteme beruhen auf dieser biochemischen Reaktion.
Tausendmal mehr Energie in praller Sonne
Für diese Grundlage des Lebens ist gar nicht so viel Sonnenlicht nötig – bereits ein bewölkter Himmel reicht für nahezu hundertprozentige Effizienz aus. Viele Pflanzen müssen schließlich auch bei begrenzten Lichtverhältnissen überleben können, etwa in Nähe der Polarkreise oder auch im Schatten anderer Pflanzen.
Brennt dagegen die pralle Sommersonne von einem wolkenlosen Himmel herab, gelangt eine tausendfach höhere Energiemenge in das System der Pflanze. Nimmt das Chlorophyll mehr Energie auf, als das System verarbeiten kann, so können große Mengen von aggressiven Sauerstoff-Radikalen entstehen. Diese würden die Pflanze schwer schädigen oder sogar regelrecht verbrennen. Die überschüssige Energie muss also irgendwie schadlos abgeleitet werden.