Sie wurden bis zu 1,20 Meter groß und 400 Kilogramm schwer, ihr Markenzeichen aber waren die langen Eckzähne, die ihnen eine furchterregendes Aussehen verliehen: Säbelzahnkatzen kommen für Viele gleich nach dem Tyrannosaurus rex – zumindest wenn es um die gefährlichsten Raubtiere aller Zeiten geht. Doch waren die Eiszeitkatzen wirklich so effektive Jäger oder doch eher harmlose Riesen, die sich vor allem von Aas und anderen Fleischabfällen ernährten? Und wofür benutzten Arten wie Smilodon ihre bis zu 30 Zentimeter langen Fangzähne?
„Im Gegensatz zu seinem Image hatte Smilodon einen weichen Biss. Er biss zu wie eine Miezekatze“, sagt der Paläontologe Steve Wroe von der University of New South Wales.
Wie „ticken“ Säbelzahnkatzen?
Solche Rückschlüsse auf das Aussehen und Verhalten der Säbelzahnkatzen beruhen zum Teil auf Erkenntnissen aus Fossilfunden. Wichtige Indizien, wie die Tiere „tickten“, liefern aber auch moderne Techniken zur Altersbestimmung oder Computersimulationen. So weiß man heute, dass in den letzten 15 Millionen Jahren viele verschiedene Arten von Säbelzahnkatzen auf der Erde lebten. Die letzten von ihnen starben vor rund 10.000 Jahren am Ende der Eiszeit aus.
Die vielleicht bekannteste Säbelzahnkatze ist Smilodon fatalis, das natürliche Vorbild für den „Diego“ in den „Ice Age“-Filmen. Smilodon streifte durch die amerikanischen Steppenlandschaften und gilt als Prototyp eines gefährlichen Raubtiers. Doch sein Kiefer war nach Angaben von Forschern völlig damit überfordert, ein stark zappelndes Opfer längere Zeit festzuhalten. Löwen können dies bei einem Todesbiss über 20 Minuten und mehr.